Willi Henkelmann? Noch nie gehört oder gelesen? Vielleicht wird sich der ein oder andere Ă€ltere MitbĂŒrger noch dunkel an Willi Henkelmann erinnern, den berĂŒhmtesten Rennfahrer der Stadt. Auf seinem DKW-Motorrad holte er 100 Siege und wurde in den Jahren 1927 und 1928 Deutscher Meister in der Klasse bis 250 ccm. Und als er mit dem Gewinn der Europameisterschaft vom NĂŒrburgring zurĂŒckkam, bereiteten ihm selbst die kaum vom Motorsport begeisterten Wanne-Eickeler einen triumphalen Empfang in der Heimat.
Willi Henkelmann vor seinem letzten groĂen Rennen auf dem Schleizer Dreieck im Juli 1928. |
Kurz nach seinem zweiten nationalen Triumph auf dem Schleizer Dreieck verunglĂŒckte Willi Henkelmann tödlich. Die Wanne-Eickeler Zeitung verstieg sich in den Meldungen ĂŒber seinen Tod zu immer abenteuerlicheren Versionen. ZunĂ€chst hieĂ es, Henkelmann sei bei seiner Ehrenrunde tödlich gestĂŒrzt. Am 3. Juli 1928 vermeldete sie, dass sich Henkelmann nach seinem Rennen noch als Zuschauer an der Strecke aufhielt, wo er von einem anderen Fahrzeug erfasst und getötet wurde. Am Folgetag zitiert sie ein Telegramm, nach dem der Champion von einem Polizeifahrzeug getötet wurde.
Obâs die Legende so wollte? Sebastian Profittlich, ĂŒber dessen CafĂ© der Rennfahrer wohnte, hielt seine Erinnerung an den tödlichen Unfall auf der RĂŒckseite eines Henkelmann-Fotos fest: âverunglĂŒckt beim Ăberholversuch auf der RĂŒckfahrt von Schleiz, doppelter SchĂ€delbruch, im Feld gefundenâ.
Wanne-Eickel hatte seinen allerersten Helden verloren.
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